Werbesystem Phorm in der Kritik

Das Werbesystem Phorm, das in naher Zukunft zunächst in Großbritannien zum Einsatz kommen soll, ist bei Sicherheitsexperten massiv in die Kritik geraten. Von mangelndem Datenschutz bis zur Destabilisierung des Web reichen die Vorwürfe.

Das Werbesystem protokolliert detailreich das Nutzerverhalten der Surfer und soll so den noch gezielteren Einsatz von Werbung ermöglichen. Anders als die bekannten Adware-Systeme wird dabei aber keine Software auf den Rechnern der Surfer installiert, sondern direkt bei den Internetprovidern, die finanziell von der Protokollierung profitieren.

Der Computerwissenschaftler Richard Clayton, Universität Cambridge, hat das System genauer unter die Lupe genommen: Eine wichtige Erkenntnis dabei war, dass das System bei einem Seitenaufruf durch einen Webbrowser die Anfrage mehrmals umleitet, ehe dem Nutzer tatsächlich die gewünschte Webseite - plus zielgerichteter Werbung - angezeigt wird. Diese mehrfache Umleitung von Phorm könne für effizientere Denial-of-Service-Angriffe ausgenutzt werden, befürchtet Clayton.

Wie viele Adware-Systeme nutzt Phorm ein Cookie, um Nutzer zu verfolgen. F-Secure tendiere derzeit dazu, eine Signatur für das Phorm-Cookie zu entwickeln, so der Spyware-Experte und F-Secure-Mitarbeiter Stefan Lundström.

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