Phisher-Spam: Es werden wieder Geldesel gesucht

Gesucht werden: Handlanger für Beihilfe zur Geldwäsche.

Voraussetzungen: Eigenes Girokonto, Gutgläubigkeit und die Bereitschaft, das volle finanzielle und juristische Risiko zu tragen.

Entlohnung: Freiheitsentzug zwischen drei Monaten und fünf Jahren, Geldstrafen.

Risiko einer Strafanzeige: Ca. 100 Prozent innerhalb von drei Wochen.

Nachdem gegen Ende letzten Jahres etliche Spamquellen trocken gelegt worden waren, hat sich die Szene neu formiert, derzeit schlüpfen deshalb auch wieder verstärkt "Stellenangebote" durch die Filter, in denen Phishing-Helfer angeworben werden. Jüngster Spross: Ein Angebot der SmarTV Electronics, die für zwei bis drei Stund täglicher Arbeit einen Wochenlohn von 300 bis 500 Euro verspricht.

"Wir suchen ehrliche, verantwortungsvolle und arbeitsame Leute im Alter von 21 bis 67 Jahre alt fuer die Vertretung unserer Firma an Ihrem Wohnort", heißt es in der E-Mail. Auf der darin verlinkten Website wird die Tätigkeit genauer beschrieben:

Kunden des Unternehmens müssten oft mehrere Wochen auf ihre Lieferung warten, da Überweisungen nach China sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb soll der künftige Mitarbeiter sein eigenes Konto zur Verfügung stellen, Gelder bei Zahlungseingang abheben und auf anderem Wege zum letztlichen Empfänger transferieren. Dafür wird ihm eine Provision versprochen.

Die "Zahlungen" werden jedoch in der Regel nicht freiwillig geleistet, sondern mit Hilfe beim Phishing erbeuteter Bankzugangsdaten von den Konten ahnungsloser Online-Banking-Nutzer abgebucht. Fällt einem Opfer der Schaden auf - und das ist in der Regel schnell der Fall - ist eine Strafanzeige unausweichlich. Meist gehen damit eine Sperrung des Kontos, eine Rückbuchung der zu unrecht überwiesenen Beträge und massive juristische Probleme einher. Der einzig sinnvolle Umgang mit solchen "Stellenangeboten" ist daher auch in Zeiten der Wirtschaftskrise die Löschtaste.

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