Peer-to-Peer: Aus Piraten werden Händler

Einen grundsätzlichen Wandel der Peer-to-Peer-Szene sehen manche Beobachter in den aktuellen Entwicklungen um Bittorrent und den Bittorrent-Client Azureus. Beide nutzen das Peer-to-Peer-System, um kommerzielle Inhalte mit Lizenz der Rechte-Inhaber zu vermarkten.

Vor allem bei Azureus merkt man, dass einige Anwender von dem Gedanken, für Musik oder Software Geld zu bezahlen, überfordert sind. Zu vielen über das Azureus-Netzwerk erhältlichen Produkten können die Anwender Kommentare ablegen. Und immer wieder liest man dort „Software funktioniert nicht“, „Im Download fehlt der Aktivierungs-Key“, und ähnliche Anmerkungen, obwohl in der Dateibeschreibung ausdrücklich darauf hingewiesen wird, wie und wo man diesen Aktivierungs-Key – für Geld, versteht sich – bekommen kann. Mehrere große Unternehmen der Unterhaltungsindustrie vertreiben ihre Produkte in den USA bereits über Peer-to-Peer-Systeme. Dank immer schnellerer Verbindungen ermöglichen Peer-to-Peer-Systeme inzwischen sogar Livestreaming. Prominentestes Beispiel für ein Peer-to-Peer-TV-System ist das aktuell in den Startlöchern befindliche Joost (www.joost.com), ein ebenfalls völlig legales System, das bezeichnender Weise von den beiden Kazaa-Gründern Niklas Zennström und Janus Friis ins Leben gerufen wurde.

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