Ob ein Flugzeug abstürzt, ein Vulkan ausbricht oder ein Attentat verübt wird: Die Welt horcht auf. Nicht immer ganz zu unrecht gehen viele davon aus, von den etablierten Medien unvollständig informiert zu werden: Jetzt, wo sich in Oslo gerade erst der Rauch lichtet, überstürzen sich die Meldungen in Blogs, auf Twitter und in anderen sozialen Kanälen des Internet. Es wäre allerdings das erste Mal, dass Cyberkriminelle eine solche Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließen.
In der nächsten Zeit dürften deshalb verstärkt Meldungen auf Twitter, Facebook und Co. zu finden sein, die auf Videos oder Links verweisen, hinter denen angeblich zusätzliche, spektakuläre Informationen zu finden seien.
Anstelle der Videos werden dann aber Hinweise erscheinen, für die Wiedergabe seien aktualisierte Codecs, ein neuer Flashplayer oder ähnliches erforderlich, die an Ort und Stelle herunter geladen werden könnten.
Auf Websites, die Textinformation versprechen, könnten - zum Beispiel - Virenwarnungen auftauchen, in denen der Download einer Rogue Antivirus-Software nahegelegt wird, und PDFs zum Thema werden über Sicherheitslücken in älteren Versionen des Adobe Reader versuchen, Schadsoftware zu installieren.
Nicht zuletzt ist auch mit falschen Spendenaufrufen im Namen bekannter humanitärer Organisationen zu rechnen - auf den von Betrügern betriebenen Websites werden die Spendenwilligen nicht nur um ihr Geld gebracht, sondern auch um die Details zu ihren Konten und Kreditkarten.
Es ist nicht einfach, angesichts der aktuellen dramatischen Ereignisse besonnen zu bleiben. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Attentäter nicht die einzigen Verbrecher sind, die hoffen, von dieser Situation zu profitieren.
