Kanada: Netz-Neutralität steht zur Debatte

In Kanada ist im Rahmen der Reform des Telekommunikationsnetzes erneut eine Diskussion um die Gleichbehandlung aller Datenpakete ausgebrochen. So sehen Berater des kanadischen Wirtschaftsministers Maxime Bernier keine Notwendigkeit, die Netzneutralität im Rahmen der geplanten Reform des Telekommunikationsrechts gesetzlich zu verankern.

Die Problematik: Internet-Zugangsanbieter argumentieren, dass Anbieter wie Google & Co. ihre Leitungen eigentlich gratis nutzen würden. Um ihre Produkte und Dienste an den User zu bringen, sollten sie allerdings dafür zahlen.

Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, dass zahlende Internet-Unternehmen mit ihren Daten und Websites gegenüber den nicht zahlenden bevorzugt behandelt würden - ob die Seiten privater Blog-Betreiber ohne Netz-Neutralität überhaupt noch erreichbar wären, ist derzeit offen, da die Diskussion noch in vollem Gange ist.

Kritiker werfen den Zugangsanbietern Futterneid gegenüber den erfolgreichen Internet-Unternehmen vor und mutmaßen, deren Forderung sei nur ein Versuch, für die selbe Leistung zwei Mal zu kassieren, ein Mal beim Nutzer, ein weiteres Mal beim Anbieter.

Befürworter halten dagegen, es gehe den Providern vor allem um neue Geschäftsmodelle für die Finanzierung der kommenden Hochgeschwindigkeitsnetze, von denen alle profitieren.

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