Verbot von Schüler-Handies geht am Problem vorbei

Videos mit extremer Gewalt und Pornografie sind auf den Handies vieler Schüler zu finden. Dennoch geht das Handy-Verbot an bayerischen Schulen am eigentlichen Problem vorbei, heißt es von Seiten der Inititiative "no abuse in internet".

Die von der deutschen Internetwirtschaft gegründete Initiative argumentiert in ihrer aktuellen Mitteilung, Mobiltelefone seien lediglich Speicher- und Abspielgeräte für solche jugendgefährdenden Inhalte. Die Videos selbst würden von den Jugendlichen ganz überwiegend aus dem Internet geladen. Dass Gewaltexzesse inszeniert und selbst gefilmt würden, seien - anders als häufig in den Medien dargestellt - seltene Ausnahmen.

"In lediglich zwei der uns bekannten Fälle haben Schüler gewalttätige Übergriffe auf Mitschüler mit ihren mobilen Geräten selbst mitgeschnitten. Ansonsten hatten sich die Jugendlichen die Inhalte - darunter Enthauptungsvideos aus dem Irak und Pornofilme - via Internet auf ihr Handy geladen und anschließend unter ihren Kameraden weiter verbreitet", erklärt naiin-Geschäftsführer Dennis Grabowski.

Grabowski sieht hier die deutschen Strafverfolgungsbehörden in der Pflicht, denn auch im deutschsprachigen Internet seien solche extremen Inhalte frei zugänglich anzutreffen - obwohl ihre Verbreitung nach deutschem Recht strafbar sei. So lange hier nicht härter durchgegriffen werde, würden sich auch weiterhin Gewalt- und Sexvideos auf den Handies Jugendlicher finden lassen.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben