Britischer Forscher infiziert sich mit Computervirus

Absichtlich hat sich der britische Forscher Mark Gasson mit Schadsoftware "infiziert". Dazu hat er einen entsprechend präparierten RFID-Chip in seinen Finger implantiert - für seinen Organismus harmlos, infiziert der Virus von dort aus RFID-Lesegeräte.

Gasson will mit dieser medienwirksamen Aktion auf die Risiken der immer häufiger zum Einsatz kommenden RFID-Implantate hinweisen. Solche Implantate können zum Beispiel dazu genutzt werden, verwirrte Alzheimer-Patienten zu identifizieren, oder kontinuierlich medizinisch relevante Daten zu messen und die Messdaten unkompliziert und drahtlos an entsprechende Geräte zu melden.

Solche Implantate bergen dann aber auch das Risiko der Manipulation und des Missbrauchs. Der Einsatz solcher Chips zum Beispiel in Herzschrittmachern könnte im Fall einer Manipulation fatale Folgen haben. Schon 2006 stellte der Forscher Andrew Tanenbaum ähnliche Überlegungen an und machte seinerzeit mit einem 128 Byte kleinen Virus auf die Problematik aufmerksam, der mit dem Speicherplatz im Transpondermemory auskam.

Die Security-Experten von Sunbelt haben den Gedanken weitergesponnen, Tom Kelchner stellt in einem Blog-Beitrag Überlegungen zu dem Aufwand an, den Patienten künftig treiben müssen, um die implantierten Chips virensicher zu halten. Schließlich könnten bösartige Zeitgenossen mit entsprechenden Transpondern an öffentlichen Plätzen für wahre Masseninfektionen sorgen, wenn das Implantieren von RFID-Chips erst einmal gängige Praxis ist. Davon sind wir zum Glück noch ein Stück weit entfernt.

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