Hacker haben auch kleine Firmen im Visier

Das Cyberkriminalität nicht nur auf Großkonzerne ausgerichtet ist, davon berichtete kürzlich die freiepresse.de aus Sachsen. Dabei ging es um einen kleinen USB – Stick. Dieser brauchte nur zwei Tage um die gesamte Produktion einer sächsischen Firma lahmzulegen.
Der Mechaniker einer Firma, die nicht genannt werden möchte, brachte den Stick von zu Hause mit. Was er nicht wusste, als er das Gerät in den Betriebsrechner steckte: Es war mit einem sogenannten Trojaner infiziert, einem Schadprogramm. Diese wurde mit dem Ziel programmiert, Sicherheitslücken in Betriebssystemen wie Windows zu erkennen, sich durch diese Lücken zu verbreiten und möglichst viele Computer zu infizieren. Wenige Stunden später stoppten die computergesteuerten Maschinen in der Produktionshalle der Firma XY. Das IT-Unternehmen Ibes sorgte dafür, dass die per USB-Stick gestoppte Produktion in der sächsischen Firma XY nach zwei Tagen wieder aufgenommen werden konnte. Fünf weitere Tage entfernten die Experten Viren, bereinigten Systeme und spürten weitere Sicherheitslücken auf. Pro Tag kostete der Service etwa 1000 Euro. Zusätzlich ließ sich der Betrieb einen Schutz vor zukünftigen Angriffen einrichten. Insgesamt musste Firma XY eine fünfstellige Summe investieren. Hinzu kam noch der Verlust, den die stillstehende Produktion verursachte. Cyberkriminalität breitet sich immer weiter aus. 2012 wurden deutschlandweit 7631 Straftaten angezeigt, 2013 schon 11.663. Für die Unternehmen führt dies zu hohen finanziellen Belastungen. Deutschlandweit rund 16 Milliarden Euro sollen es laut Landeskriminalamt Sachsen 2013 gewesen sein. Bis zu 90 Millionen davon im Freistaat. Wohlgemerkt: Dies sind nur die Fälle, die auch gemeldet worden sind. Die Dunkelziffer ist hoch. "Der Schaden durch Cyberkriminalität in Unternehmen wird derzeit auf mindestens 50 Milliarden Euro geschätzt, Tendenz steigend", erklärte Michael Littger, Geschäftsführer des Vereins "Deutschland sicher im Netz".

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