Lanier kritisiert das Geschäftsmodell von Internetunternehmen wie Google und Facebook, die massenhaft persönliche Daten von Internetnutzern sammeln und die damit verbundene Reichweite für Werbung nutzen. Der Reichtum werde so in den Händen einiger weniger Unternehmer konzentriert, fürchtet Lanier, während die breite Mitte der Gesellschaft leer ausgeht. "Wir brauchen eine neue Art von Balance", sagte Lanier in Frankfurt.
Bei seiner Rede auf der Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche sagte Lanier, er habe noch immer größere Freude an Technologie, als er ausdrücken könne. Trotzdem schreibe er Bücher, um einen Blick auf das große Ganze zu werfen. "Im Internet gibt es ebenso viele Kommentare über das Internet wie Pornografie und Katzenfotos, aber in Wirklichkeit können nur Medien außerhalb des Internet - insbesondere Bücher - Perspektiven und Synthesen aufzeigen", sagte Lanier. "Das ist einer der Gründe, warum das Internet nicht zur einzigen Kommunikationsplattform werden darf."