Facebook: Neue AGBs enteignen Nutzer

Zu einer Welle der Empörung hat eine Änderung in den allgemeinen Geschäftsbedingungen von Facebook geführt: Facebook räumt sich darin das Recht ein, über sämtliche Nutzerdaten frei zu verfügen - und zwar unbefristet, auch wenn der Nutzer sich längst abgemeldet hat.

"Wirklich problematisch ist eigentlich, dass nun auch Daten von Dritten einfach so an Facebook weitergehen - etwa, wenn jemand Fotos online stellt, wo auch andere Personen abgebildet sind. Damit werden auch die Rechte dieser Personen auf- bzw. an die Plattform abgegeben", erläutert Maren Raguse, Mitarbeiterin des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein.

Erst am vergangenen Sonntag machte eine Verbraucherschutzorganisation in den USA die breite Öffentlichkeit auf die Änderung der AGBs aufmerksam. Vor der Änderung war es möglich gewesen, sich abzumelden und damit auch alle Profildaten zu löschen. Dies ist nun in dieser Form nicht mehr gültig. Ab sofort behält sich Facebook das Recht vor, auch die Daten von ehemaligen Mitgliedern unbegrenzt weiter zu verwenden.

Wer sichergehen möchte, dass seine persönlichen Daten nicht missbraucht werden, kann sich deshalb nicht einfach von Facebook abmelden. Sinnvoller erscheint es, die Angaben im Profil - am besten über einen längeren Zeitraum nach und nach - durch Fantasie-Daten zu ersetzen, was allerdings einen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen darstellt, in denen ausdrücklich verlangt wird: "Your User Data must be accurate and current at all times."

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben