Verschlüsselung & Datensicherheit

Der Security Report von Akamai

Der State und Security Report von Akamai für das erste Quartal 2015 ist befasst mit der globalen Cloud-Sicherheit und deren Bedrohungslandschaft.Der umfassende Bericht zur Cloud-Sicherheit berücksichtigt erstmals auch Angriffe auf Web-Applikationen.
Die Anzahl der DDoS-Angriffe hat sich im Jahresvergleich verdoppelt. Dabei sank die Datenübertragungsrate bei zunehmender Dauer der Angriffe
Die zunehmende Verwendung des IPv6-Internet-Protokolls bringt neue IT-Sicherheitsbedrohungen mit sich.
Im ersten Quartal 2015 erreichte die Zahl der Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe im PLX-gerouteten Netzwerk Rekordwerte.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2014 entwickelten sich die DDoS-Attacken wie folgt:
Die Gesamtzahl der Angriffe stieg um 116,5 Prozent.
Die Anzahl der Angriffe auf Anwendungsebene (Layer 7) stieg um 59,83 Prozent.
Die Anzahl der Angriffe auf Infrastrukturebene (Layer 3 und Layer 4) stieg um 124,69 Prozent.
Die durchschnittliche Dauer der Angriffe wuchs um 42,8 Prozent von 17,38 auf 24,82 Stunden.
Im Vergleich zum vierten Quartal 2014 entwickelten sich die DDoS-Attacken wie folgt:
Die Gesamtzahl der Angriffe stieg um 35,24 Prozent.
Die Anzahl der Angriffe auf Anwendungsebene (Layer 7) stieg um 22,22 Prozent.
Die Anzahl der Angriffe auf Infrastrukturebene (Layer 3 und Layer 4) stieg um 36,74 Prozent.
Die durchschnittliche Dauer der Angriffe sank um 15,37 Prozent von 29,33 auf 24,82 Stunden.

Für die aktuelle Ausgabe des Reports konzentrierte sich Akamai auf die Analyse von sieben weit verbreiteten Angriffsmethoden, die zusammen 178,85 Millionen Angriffe auf Web-Anwendungen im Akamai-Edge-Netzwerk verzeichneten. Dazu gehörten die Einschleusungstechniken SQL Injection (SQLi), Local File Inclusion (LFI), Remote File Inclusion (RFI), PHP Injection (PHPi), Command Injection (CMDi), OGNL Java Injection (JAVAi) sowie der böswillige Upload von Dateien (Malicious File Upload – MFU).
Während des ersten Quartals 2015 gingen mehr als 66 Prozent der Angriffe von Web-Applikationen auf das Konto von Local-File-Inclusion (LFI)-Attacken. Darunter befanden sich zwei massive Offensiven gegen zwei große Einzelhandels-Unternehmen im März 2015, die das WordPress-Plug-in RevSlider angriffen.
29 Prozent der Angriffe auf Web-Applikationen wurden mit SQL-Injection durchgeführt. Ein Großteil dieser Angriffe stellten Kampagnen gegen zwei Unternehmen aus der Tourismus- und Hotelbranche. Die verbleibenden fünf Prozent teilten sich auf die übrigen Angriffsvektoren auf.
Diesen Ergebnissen zufolge war der Einzelhandel am meisten von Angriffen auf Web-Anwendungen betroffen, gefolgt von Unternehmen aus dem Bereich Medien und Unterhaltung sowie aus der Tourismus- und Hotelbranche.
Daten zu Cross-Site-Scripting (XSS)-Attacken und andere anspruchsvolle Angriffsvektoren wurden für diese Ausgabe des Reports nicht gesammelt, werden aber möglicherweise in zukünftigen Ausgaben des Reports untersucht.
Bedrohung durch Miet-Angebote von Bootern und Stressern

Zahlreiche Webseiten bieten mit ihren Booter- und Stresser-Tool-Angeboten einfach anzuwendende DDoS-Angriffsmethoden an. Das Angebot leicht einsetzbarer Tools kann dazu führen, die Effektivität der Angriffe zu unterschätzen. Vor einem Jahr betrugen die Spitzen der Datenübertragungsrate solcher Angriffe zehn bis 20 Gbit/s; nun aber sind solche Seiten gefährlicher geworden und können Attacken mit mehr als 100 Gbit/s durchführen. Die kontinuierliche Erweiterung von neuen Reflektor-Angriffen – wie über SSDP – lassen ein weiteres Wachstum der möglichen Schäden durch solche Angriffe erwarten.
Neue Sicherheitsrisiken durch Einsatz des IPv6-Protokolls

IPv6-basierte DDoS-Attacken kommen noch nicht besonders häufig vor, aber es gibt Anzeichen, das Hacker begonnen haben, solche Angriffe zu testen und deren Möglichkeiten zu untersuchen. Eine neue Reihe von Risiken und Herausforderungen, die sich aus dem Übergang zu IPv6 ergeben, zielen bereits sowohl auf Anbieter von Cloud-Diensten als auch auf die Betreiber von Heim- und Unternehmensnetzwerken ab. Viele IPv4-DDoS-Attacken können in IPv6 analog durchgeführt werden, während andere Methoden direkt auf die IPv6-Architektur zielen. Zahlreiche IPv6-Funktionen können Angreifer nämlich in die Lage versetzen, IPv4-basierte Schutzmechanismen zu umgehen und schaffen damit eine größere und möglicherweise effektivere Angriffsfläche für DDoS-Angriffe. Der aktuelle Sicherheitsbericht umreißt einige der Risiken und Herausforderungen der Zukunft.
Mehr als nur Informationsdiebstahl durch SQL-Injection

SQL-Injection-Angriffe sind seit 1998 dokumentiert, ihre Verbreitung hat seitdem zugenommen. Die Folgen solch böswilliger Anfragen können über die einfache Weiterleitung von Daten hinausgehen und somit mehr Schaden verursachen, als etwa ein Datenschutzverstoß haben kann. Mit solchen Angriffen können Hacker bestehende Privilegien erweitern, Befehle ausführen, Dateien infizieren oder korrumpieren sowie Dienste ablehnen und vieles mehr. Die Research-Experten von Akamai haben mehr als acht Millionen SQL-Attacken aus dem ersten Quartal 2015 untersucht, um die häufigsten Methoden und Ziele solcher Angriffe aufzudecken.
Website Defacements und Domain Hijacking

Auch die Risiken der böswilligen Umgestaltung von Webseiten (Website Defacement) und die illegale Übernahme fremder Webseiten (Domain Hijacking) wurden untersucht. Hunderte von Unternehmen bieten Web-Hosting-Dienste für eine Gebühr von einigen wenigen Euro im Monat an. Unter Umständen hosten die Provider mehrere Accounts auf demselben Server, so dass Hunderte von Domains und Seiten unter derselben IP-Adresse des Servers laufen. Hacker können so mehrere Webseiten auf einmal angreifen, danach Server-Directories umgehen, Listen mit Passwörtern und Nutzernamen lesen und auch Dateien von anderen Kundenaccounts lesen. Auch Zugangsberechtigungen für die Webseite-Datenbank können so ausspioniert werden. Mit diesen Informationen erlangen Hacker unter Umständen die Möglichkeit, Daten auf jedem Ort des Servers zu verändern. Der aktuelle Report erklärt detailliert die Risiken dieser Sicherheitslücke und empfiehlt Abwehrmaßnahmen.
Der vollständige Bericht steht unter www.stateoftheinternet.com/security-report zum Download zur Verfügung.

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