Nach Google-Rückzug: Chinas Internetpolizei im Zensurstress

Nachdem die Google-Verantwortlichen sich entschieden haben, chinesischen Internetnutzern unzensierte Suchergebnisse zu liefern, hat Chinas Internetpolizei alle Hände voll zu tun. Trotz dieser Bemühungen erfahren die Chinesen nun zumindest, welche Informationen ihnen ihre Regierung vorenthalten möchte.

Dass auf dem Platz des himmlischen Friedens friedliche Demonstranten von Panzern überrollt wurden, kritische Äußerungen bis heute mit Jahrzehnte langer Haft bestraft werden, und dass die Bevölkerung Tibets dem kommunistischen Regime nicht unumschränkt zujubelt, gehört zu den vielen Informationshäppchen, die wohl schon ein Blick auf die Ergebnisliste den chinesischen Internetnutzern offenbaren dürfte. Die Internetpolizisten bemühen sich derzeit, zumindest den Aufruf der dahinter stehenden Websites zu verhindern.

Wie sich die Entscheidung für Google auf lange Sicht auswirkt, ist derzeit noch völlig offen. Während westliche Politiker, in der Regel mit Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen, bei der Kritik an Chinas Regime eher leise Töne anschlagen, ist es um so bemerkenswerter, dass gerade ein riesiges Wirtschaftsunternehmen wie Google im Hinblick auf Presse- und Meinungsfreiheit derart Rückgrat beweist.

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