Behörden Trojaner und Gamma – Schnüffelsoftware

Das Bundeskriminalamt will Berichten des Innenministeriums zu Folge einen eigenen Behörden – Trojaner entwickeln, so berichtete SPIEGEL ONLINE. Er soll verdächtige Computer, deren E-Mail – Verkehr, Chats und Telefonate mitschneiden und an Ermittler weiterleiten. Die langwierige Programmentwicklung soll aber vorerst durch Spähprogramme der umstrittenen Firmengruppe Gamma überbrückt werden.
Laut „netzpolitik.org“ ist Gamma das Firmengeflecht hinter der in Deutschland entwickelten Trojaner-Suite “FinFisher/FinSpy”, die weltweit von autoritären Regimen gegen politische Aktivisten eingesetzt wird. Das Dokument vom Dezember soll offenbar nun dem Haushaltsausschuss des Bundestages vorgelegt werden. Dokumentiert wurde, dass die Eigenentwicklung des BKA – Trojaners bis 2014 abgeschlossen werden soll. Bis zu diesem Zeitpunkt soll Software der Firma Gamma zum Einsatz kommen. Im Dokument heißt es weiterhin "Das BKA hat, für den Fall eines erforderlichen Einsatzes ein kommerzielles Produkt der Firma Eleman/Gamma beschafft." Das Bundeskriminalamt bestreitet gegenüber SPIEGEL ONLINE den Kauf der Software. Ein Sprecher sagt, die Software werde derzeit "getestet". Sie erfülle "die Anforderungen derzeit nicht". Daher sei das Programm gegenwärtig auch nicht im Einsatz. Der Geschäftsführer der deutschen Gamma International GmbH erklärte gegenüber SPIEGEL ONLINE, man verkaufe Software, die Regierungen dabei helfe, Kriminelle zu identifizieren und zu verurteilen. Am häufigsten werde die Software gegen "Pädokriminelle, Terroristen, organisierte Kriminalität, Menschenschmuggler und Entführer" eingesetzt. Laut Aussage des Geschäftsführers ist Gamma derzeit in "aktiven Gesprächen" mit verschiedenen Menschenrechtsorganisationen über einen möglichen "Code of Conduct" für Firmen in der Branche.

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