Bandenmäßiger Computerbetrug mit Trojaner

Wegen des Ausspähens von Bankdaten und des Plünderns fremder Konten muss sich vor dem Osnabrücker Landgericht eine achtköpfige Bande verantworten. Dabei sollen Kunden der Postbank um mindestens 1,3 Millionen Euro betrogen worden sein.
Wie der weser-kurier.de weiter berichtete sind die Schäden für die Betroffenen, laut Staatsanwaltschaft, gravierend, da große Teile ihrer Lebensersparnisse erbeutet wurden. Der Vorwurf lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrug. Die Männer im Alter zwischen 25 und 51 Jahren sollen über sogenannte Trojaner, also mit speziellen Spähprogrammen, die Kontodaten diverser Bank-Kunden ausgespäht haben. Diese nutzten für das Online-Banking das sogenannte mTan-Verfahren, bei dem die Tan-Nummern für Überweisungen per SMS ans Handy geschickt werden. Diese SMS sollen die Angeklagten abgefangen haben. So gelangten sie an das Geld ihrer Opfer.
Inwieweit die Bank für den Verlust aufkam oder die Kunden darauf sitzen blieben, wurde bei Prozessbeginn noch nicht klar. Die Postbank selber wollte sich zum laufenden Verfahren nicht äußern. Die Opfer sollen auch als Zeugen gehört werden
Nach einer europäischen Richtlinie gilt, dass Kunden für nicht autorisierte Zahlungsvorgänge nur bis zu einem Betrag von 150 Euro haften – es sei denn, sie haben ihre Pflichten zum Schutz der Zugangsdaten in grob fahrlässiger Weise verletzt. Ein Mitverschulden kann Banken treffen, wenn sie ein veraltetes TAN-System verwenden. TAN steht für Transaktionsnummer. Legt ein Kunde überzeugend dar, dass er Opfer einer Phishing-Attacke – gemeint ist das Angeln nach Passwörtern – geworden ist, kann er darauf hoffen, nicht auf dem Schaden sitzen zu bleiben.

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