Aktien-Spam: Spekulanten-Spammer ändern ihre Taktik

Eine interessante neue Taktik von Aktien-Spammern vermutet Sophos hinter einer aktuellen Kampagne, die offenbar dazu diente, den Kurs der Amazon-Aktien zu drücken. Denn nicht nur mit steigenden Kursen lässt sich Geld verdienen.

"Short Selling", der so genannte Leerverkauf von Aktien, die man überhaupt noch nicht besitzt, ist bei fallenden Kursen ein lukratives Geschäft - freilich nur, wenn man sicher sein kann, die zuvor verkauften Aktien am Ende des Tages auch wirklich zu einem günstigeren Kurs nachkaufen zu können. Das scheint die Taktik von Spammern zu sein, deren E-Mails einen gegenüber dem letzten Jahr leicht veränderten Charakter aufweisen.

So konnte Sophos eine umfangreiche Kampagne von E-Mails beobachten, die offenbar das Ziel hatten, den Ruf, und damit auch den Kurs von Amazon.com zu beeinträchtigen. Tatsächlich ist der Kurs, allerdings auch im Zusammenhang mit anderen Faktoren, kurz nach Beginn der Kampagne deutlich gefallen - trifft die Vermutung von Sophos zu, hatten die Spammer zu diesem Zeitpunkt bereits ihre Papiere verkauft.

Machte Aktien-Spam im vergangenen Jahr einen großen Teil des Spam-Aufkommens aus, sind E-Mails, die den Kurs solcher Wertpapiere heben sollen, in diesem Jahr die seltene Ausnahme. Sollte sich die Vermutung von Sophos bestätigen, dass aus der neuen Taktik ein Trend wird, werden in diesem Jahr wohl vor allem große und bekannte börsennotierte Unternehmen Ziel der Spammer sein, denn die Kurse der bislang im Fokus stehenden Pennystocks lassen sich in aller Regel nur schwer abwärtsmanipulieren.

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