Hacker macht Cracking-Tools öffentlich
Es waren 900 Gigabyte an Daten, die ein Hacker vor einem Monat der Firma Cellebrite entwendet hat. Nun sind diese Cracking-Tools veröffentlicht worden, wie zdnet.de berichtet. Ein Umstand der die Frage nach Datensicherheit erneut aufwirft.
Das als "Universal Forensics Extraction Device" (UFED) Vorzeigewerkzeug von Cellebrite wird als "Komplettlösung zur logischen und physikalischen Extraktion von vorhandenen, verschlüsselten und gelöschten Handydaten" angepriesen. Dieses von dem israelischen Hack-Spezialisten Cellebrite hergestellte Entschlüsselungstool wird weltweit von Behörden eingesetzt. Es sollen 100 Kunden sein, die Cellebrite-Technik nutzen. Laut dem Unternehmen Motherboard kooperiert das israelische Unternehmen auch mit autoritären Staaten wie Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) oder der Türkei.
Quod erat demonstrandum
Der eifrige Hacker will erklärtermaßen beweisen, dass derartige Cracking-Tools, obwohl für Behörden geschaffen, irgendwann an die Öffentlichkeit gelangen. Laut Motherboard kommentierte er in einem Online-Chat:
„Die Debatte um Hintertüren wird nicht verstummen“
„Es ist vielmehr fast sicher, dass sie intensiver geführt wird, während wir in Richtung auf eine autoritäre Gesellschaft schlingern. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass die Werkzeuge nach draußen gelangen, wenn sie entwickelt werden. Das lehrt uns außerdem die Geschichte.“
Ob die veröffentlichte Software in Cellebrites UFED eingesetzt wurde soll noch unklar sein. Allerdings deuten viele Verzeichnisnamen, die die Namen „ufed“ und verschiedene Smartphone Bezeichnungen tragen daraufhin. Auch sei der iOS-bezogene Code dem ähnlich, den die Jailbreaking-Szene nutzt, um Apples Geräte zu entsperren, so der Hacker. Das fand auch die Zustimmung des Forensik-Experte Jonathan Zdziarski, wie Motherboard zitierte.
Weiterführende Links:
FBI wollte auch Google Smartphones entsperren
motherboard: Hacker Dumps iOS Cracking Tools Allegedly Stolen from Cellebrite