6500 Attacken täglich auf Netze des Bundes
Laut dpa ist aktuell von 6500 Attacken pro Tag die Rede, eine Tatsache, die offensichtlich so nicht mehr hinnehmbar ist. Deshalb soll die Informatiker-Truppe noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen und 2021 voll einsatzfähig sein. Von der Leyen kommentierte dazu:
„Auch die Bundeswehr ist ein Hochwertziel für diejenigen, die ihr schaden wollen“
Welches Ziel wird verfolgt?
Ziel ist, dass die Truppe sich selbst schützen muss. Das bedeutet, die neue Einheit soll die Informationsnetzwerke aber auch die Waffensysteme der Bundeswehr schützen, die digital gesteuert werden.
Dazu verlangen Opposition und Koalitionspartner SPD die Gewährleistung einer parlamentarischen Kontrolle der neuen Truppe. Dazu sagte Linke-Verteidigungsexperte Alexander Neu:
„Die Grenzen zwischen Cyber-Abwehr und Cyber-Angriff verschwimmen und sind parlamentarisch nicht wirklich kontrollierbar.“
Die Grünen kritisierten,
dass damit die Tür für „überwiegend hochproblematische Formen der Kriegsführung“ geöffnet würde.
Ausgaben von 3,6 Millionen
Zur Realisierung der Maßnahmen sollen 3,6 Millionen Euro ausgegeben werden. Diese umfassen:
- Die Einrichtung eines Studiengangs für 70 Studenten an der Bundeswehr-Universität in München
- Eine groß angelegte Werbekampagne für das „Projekt digitale Kräfte“
- Die Anwerbung von jährlich 800 Zivilisten und 700 Soldaten für den IT-Bereich
Die neue Cyber-Truppe
Neben den bisherigen sechs Organisationsbereichen der Bundeswehr soll nun eine eigene Cyber-Truppe gebildet werden, die sich zu 90 Prozent aus der Streitkräftebasis rekrutieren soll. Der Aufgabenschwerpunkt soll auf der Verteidigung liegen.
Die Bundeswehr übt allerdings schon seit vielen Jahren auch Cyber-Angriffe. Eine kleine, geheim agierende Einheit in Rheinbach bei Bonn mit derzeit rund 60 Soldaten ist dafür zuständig. Ein offensiver Einsatz dieser Einheit - etwa das Eindringen in das Datennetz eines Gegners - müsste aber vom Bundestag genehmigt werden.