Verschlüsselung & Datensicherheit

Ransomware nimmt Smart-TVs ins Visier

Smart-TVs werden immer häufiger mit Ransomware attackiert
Smart-TVs werden immer häufiger mit Ransomware attackiert

Wer dachte, nur Computer, Tablets und Smartphones ständen unter Beschuss von Cyberkriminellen, hat sich geirrt. Auch Smart-TVs werden zunehmend mit Malware attackiert. Eigentlich kein Wunder, denn sie können zwar an das Internet angeschlossen werden, Schutz vor den Gefahren aus dem Netz ist jedoch trotzdem kaum vorhanden.

Die schöne Welt der Smart-TVs bekommt Risse

Smart-TVs können viel mehr, als einfach nur Fernsehprogramme wiedergeben, beispielsweise Streaming von Filmen, Zugang zu Messangern und soziale Netzwerken und Abwicklung von E-Mailverkehr. Leider bieten diese Funktionen eine große Angriffsfläche für Cyberkriminelle, denn Schutzprogramme sind auf den Geräten nur wenige zu finden.

Zurzeit werden die zumeist mit Android betriebenen Smart-TVs, wie auch Smartphones, von einer Ransomware namens "FLocker" (Kurzform für "Frantic Locker") ins Visier genommen. Bereits seit einem Jahr wird diese scheinbar verbreitet und stetig weiterentwickelt. Der Smart-TV wird per Messanger oder Mail, deren Nachrichten bösartige Links enthalten, infiziert. Ist dies geschehen, erscheint eine Meldung einer Strafverfolgungsbehörde, etwa der US Cyber Police. Damit wird man dazu aufgefordert, innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein Lösegeld in Form von iTunes Geschenkkarten des Werts 200 USDollar zu zahlen:

Die Lösegeldforderung, getarnt als Forderung der US Cyber Police
Die Lösegeldforderung, getarnt als Forderung der US Cyber Police (Quelle: blog.trendmicro.com)

Wie agiert FLocker und was können Sie tun?

Wie botfrei.de berichtet, ist FLocker dazu in der Lage, sämtliche Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Erst 30 Minuten nach der Infektion wird diese aktiv und nimmt Kontakt zu dem Command-and-Control-Server auf, um die eigentliche Ransomware herunterzuladen. Sie kommt in Form einer APK-Datei (Android Package) daher und wird durch ein in HTML eingebettetes JavaScript ausgeführt. So gelangen die Angreifer an Informationen und können auch Bilder des Benutzers bei der Lösegeldforderung anzeigen lassen.

Wie auch schon bei allen vorherigen Ransomware-Vorfällen ist hier von der Zahlung der geforderten Summe abzuraten! Stattdessen sollten Sie direkt Kontakt mit dem Hersteller ihres Geräts aufnehmen. Außerdem kann ein Rechner angeschlossen und der Debug-Modus aktiviert werden. So kann erst der Sperrbildschirm und im weiteren Verlauf auch die Malware entfernt werden. Weiterhin bleibt Nutzern nur die Hoffnung, dass Hersteller sich bald mit dem Problem auseinandersetzen und die längst bekannten Sicherheitslücken schließen.

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