Verschlüsselung & Datensicherheit

Die „Malware-Methoden“ des FBI im Kampf gegen Kinderpornografie

Die „Malware-Methoden“ des FBI im Kampf gegen Kinderpornografie
FBI hackte TorMail-Accounts und sorgte für Malwarebefall

Es galt Kinderpornografie zu verfolgen und da war der US-Bundespolizei offenbar jedes Mittel recht. Zum Aufspüren von Nutzern, die über das Tor-Netzwerk agieren, wurde eine Vollmacht durch ein zuständiges Gericht erlangt, 300 Inhaber von TorMail-Accounts zu hacken, um ihre Anonymität auszuhebeln.

US-Bürgerrechtsorganisation ACLU deckte auf: Sämtliche IP-Adressen ausgelesen

Die US-Bürgerrechtsorganisation ACLU deckte diese Ereignisse aus dem Jahr 2013 jetzt aufdecken, wie derstandard.at unter Berufung auf motherboard kürzlich berichtete.

Offenbar wurden nämlich nicht nur 300 besagte Nutzer mit Malware infiziert, sondern sämtliche User des Dienstes. Das FBI hatte nämlich die Kontrolle über den Server von TorMail und konnte somit sämtliche IP-Adressen auslesen.

FBI nutzte Malware wie eine „Granate“

Zum Vorgehen der US-Bundespolizei sagte Christopher Soghoian von der ACLU:

"Die Vollmacht gab die Befugnis für einen Hack mit dem Skalpell, das FBI lieferte seine Malware aber mit einer Granate an die TorMail-Nutzer".

Man leitete damals sämtliche User des Portals auf eine Fehlerseite um, über die Schadcode mittels Sicherheitslücke am Rechner landete. Ein TorMail-User wurde allerdings aufmerksam und wendete sich direkt an die Security-Branche, die die Lücke wiederum mit den Virenscannern-Herstellern teilten.

Hat das FBI Bestimmungen eingehalten?

Eine Frage, die mit einem klaren Nein zu beantworten ist. Es zog allerdings die Malware zurück und sorgte für eine Verfolgung besagter 300 User. Für die von dem Hack betroffenen unschuldigen Nutzer entstand kein Schaden.

Zurück

Diesen Beitrag teilen
Weitere Meldungen zum Thema
oben