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Computervirus im Atomkraftwerk in Bayern

Computervirus im Atomkraftwerk in Bayern
Ein Computervirus ist in das AKW eingedrungen, droht nun der Gau?

Im bayerischen Gundremmingen wurde im Atomkraftwerk Schadsoftware gefunden. Laut Mitteilung des Betreibers soll aber keine Gefahr für die Bevölkerung bestehen. Das Kernkraftwerk Gundremmingen gehört zu den leistungsstärksten deutschen Kernkraftwerken. Die zwei vorhandenen Reaktorblöcke müssen laut Atomgesetz im Jahr 2017 (Block B) und im Jahr 2021 (Block C) abgeschaltet werden.

Aufsichtsbehörde und BSI informiert

Mehreren Quellen zufolge (zeit.de, welt.de, dpa ) spricht die Betreibergesellschaft davon, dass sensible Kraftwerksbereiche nicht mit dem Internet verbunden seien. Der Computervirus wurde offensichtlich im „Büro“ entdeckt. Allerdings soll das betroffene System zur Brennelemente-Lademaschine  gehören aber selbst keinen Einfluss auf die Steuerung der Anlage haben.  Neben der Information von Aufsichtsbehörde und BSI sind nun Experten von RWE mit der Untersuchung der Sachlage befasst.

Die Software selbst soll eine gewöhnliche Schadsoftware sein, die auch auf privaten Rechnern auftaucht. Die Vermutungen gehen dahin, dass diese über einen schädlichen Link einer infizierten E-Mail ins System gelangt ist. Vorstellbar wäre auch die Infizierung über einen Makrovirus in einem Word-Dokument oder aber über einen Wechseldatenträger. Als Reaktion auf den Fund seien die Vorkehrungen zur IT-Sicherheit ausgeweitet worden.

In einer Pressemitteilung des Betreibers heißt es:

die bei einer "Prüfung von Wechseldatenträgern und Programmiergeräten gefundene Schadsoftware wurde erkannt und bereinigt"

Atomkraftgegner fordern Aufklärung

Wie verlautete forderte eine regionale Initiative von Atomkraftgegnern unter anderem Aufklärung darüber, wie lange die Schadsoftware bereits unentdeckt auf dem Rechner war. Erst am vergangenen Wochenende hatten rund 750 Menschen vor dem Atomkraftwerk im Landkreis Günzburg für eine baldige Stilllegung der beiden verbliebenen Blöcke demonstriert.

Das AKW Gundremmingen wird seit dem Jahr 1984 betrieben. Auf dem Gelände des Kernkraftwerks wurde auch ein Zwischenlager für Kernbrennstoffe errichtet, das viele Atomkraftgegner alarmierte. Sie trieb neben der Sorge vor Großunfällen und Terroranschlägen auch die Befürchtung an, dass sich das Zwischenlager zu einer ungeplanten Endlagerstätte entwickeln könnte, da es bis heute entgegen vielen Zusagen weltweit noch kein Endlager für abgebrannte Brennelemente gibt. Das AKW Gundremmingen, das zwei Reaktorblöcke betreibt soll spätestens im Jahr 2012 endgültig von Netz gehen.

Fazit:

Allem Anschein nach mag in diesem Fall nochmal alles gut gegangen sein. Doch die Frage ist, wie weit sind wir von einem „Gau“ entfernt und was könnte dann alles passieren? Wer sich das nicht vorstellen kann, der findet Antworten in Marc Elsbergs Roman Blackout. Obwohl es nur eine Fiktion ist, haben sich damit namhafte Organisationen, die mit dem Schutz kritischer Infrastrukturen befasst sind, auseinandergesetzt.

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