App Einstellungen: Zehn Tipps für den Schutz der persönlichen Daten und Privatsphäre

App Einstellungen und App Tipps
Sich mit App Einstellungen und Berechtigungen zu beschäftigen, schützt die eigenen Daten und die Privatsphäre

App Einstellungen? Es klingt zwar wie eine Binsenweisheit, wird aber von Nutzern von Smartphones und Tablets kaum beherzigt: „Laden Sie nicht gedankenlos Apps herunter“. Wer es dennoch macht und die manuelle Konfiguration der App Einstellungen und Zugriffsrechte gedankenlos ignoriert, öffnet den Datenkraken freiwillig das Tor zu den eigenen Daten  — ob Gerätehersteller, App-Anbieter oder sogar Cyberkriminelle.

Neun App Tipps für die Installation von Apps und die Konfiguration der App Einstellungen:

  • Apps nur aus offiziellen Stores installieren. Verhindern Sie die die Installation von Apps außerhalb der offiziellen App Stores der bekannten Gerätehersteller (Google Play, Apple Store). Gehen Sie nicht auf Download-Angebote ein, die Sie via E-Mail erhalten haben oder Ihnen von einer Webseite mit alternativen App-Stores angeboten werden.
  • Nur Apps von vertrauenswürdigen Entwicklern oder Herstellern herunterladen. Falls Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der App aufkommen, zunächst im Internet weiterrecherchieren. Auf der offiziellen Webseite des App-Entwicklers sollte ein Impressum vorhanden sein. Die Seriosität der inhaltlichen Bewertungen im Play Store ist wegen des Verdachts von Fake-Postings umstritten. Eine geringe Zahl von Bewertungen und App Downloads könnte jedoch ein deutliches Warnsignal sein.

    Ein verlässlicher Indikator für Integrität des Angebots ist dagegen das von Google vergebene Prädikat „Top-Entwickler“. Darüber hinaus finden sich im Web Hinweise auf unsichere oder gefährliche Apps, die aktuell im Umlauf sind. Ein regelmäßiger Blick in unsere Rubrik „Aktuelle Bedrohungen“ hilft hier zum Beispiel weiter.
  • Vorsicht bei „App Schnäppchen“. Beliebte Apps und Spiele werden nicht selten imitiert und kopiert. Die Nachahmungen werden günstig oder sogar kostenlos angeboten. Gefahr droht von den Imitationen, da hier Schadsoftware bzw. Malwarefunktionen eingebaut sein könnte.
  • Apps erst nach kritischer Prüfung der App Einstellungen und Berechtigungen installieren. Klicken Sie nicht unbedenklich weiter, wenn die App Einstellungen Zugriff auf Funktionen Ihres Geräts und Ihre persönlichen Daten verlangen — Sie könnten sich damit schutzlos ausliefern. Vor jeder Installation sollten sich App-Anwender fragen, ob eine App tatsächlich die angeforderte Berechtigung für ihren spezifische Nutzen benötigt. Schad-Apps könnten Ihre Berechtigung dazu missbrauchen, kostenpflichtige Nummern anzurufen oder Abos via SMS abzuschließen. Wenn eine Anwendung, die eigentlich nichts mit Telefonieren verbindet, die Erlaubnis zum Telefonieren einfordert, ist Vorsicht geboten. Seriöse App-Anbieter bieten dem Nutzer nicht selten die Möglichkeit an, die App Berechtigungen und App Einstellungen diverser Funktion selbst mitzubestimmen. Fehlen AGBs oder sind diese sehr knapp verfasst, ist nicht zuletzt Skepsis geboten.
  • Halten Sie Apps aktuell, deaktivieren Sie jedoch automatische Updates. Dieser App Tipp ist sehr wichtig: Apps sollten stets mit Updates auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Android-Nutzer sollten bei diesem Thema der App Sicherheit sehr aufmerksam sein. Vermeiden Sie es, Android Apps gedankenlos automatische Updates zu gewähren und diesen evtl. erweiterte Zugriffsrechte einzuräumen, die Sie nicht wünschen. Wählen Sie die Option „manuell updaten“, die Deaktivierung der automatischen Updates erfolgt zum Beispiel im Google Play Store über: Einstellungen > Automatische Updates (Haken entfernen).
  • App Einstellungen und Funktionen regelmäßig überprüfen. Hilfreich sind„Prozessmonitor“ Apps. Diese überprüfen, welche Anwendungen aktuell auf Ihrem Smartphone aktiv sind. Falls Akku- und Datenverbrauch einer App den Akkuverbrauch in die Höhe treiben, sollten Sie aufmerksam werden. Die Ursache könnte in einem andauernden Datentransfer liegen — eventuell erfolgt ein Datenaustausch, für den ursprünglich keine Berechtigung erteilt wurde. Alternativ könnte eine bösartige App im Hintergrund einen kostenintensiven Dialer installieren, der Premium-SMS selbstständig versendet und so hohe Kosten wie auch erheblichen finanziellen Schaden verursacht.
  • Checken Sie regelmäßig die Statusleiste Ihres Smartphones. Aktiviert eine App diverse Funktionen, auf die kein Zugriffsrecht besteht, erkennen Sie dies schnell an der veränderten Darstellung in der Statusleiste. Ist zum Beispiel die Bluetooth-Funktion aktiv, obwohl diese wissentlich abgeschaltet wurde, sollten Sie nachforschen, was die Ursache ist.
  • Smartphone mit Antiviren-Apps schützen. Damit schützen Sie sich vor der Infektion mit Schadsoftware — allerdings nicht vor der weitreichenden Berechtigungssystematik, die das Android-Betriebssystem in sich trägt. Mehr zu Antiviren-Apps
  • Tools installieren, um das Verhalten und die Berechtigungen von Apps zu kontrollieren. Mittlerweile können Handynutzer mit einer Vielzahl von Tools und Apps wieder die Kontrolle über das Verhalten und die Berechtigungsprozesse von Apps zurückgewinnen. Mit den Programmen können Sie zum Beispiel einmal erteilte App-Berechtigungen wieder nachträglich beschränken oder den nicht erwünschten Transfer von Daten verhindern.

    Wichtig: Manchmal fordern solche Programme, in Root-Rechte einzugreifen und diese zu modifizieren. Das Root-Konto entspricht dem Konto des Nutzers, das ihm bei der Installation seines Betriebssystems zugewiesen wurde und die Zugriffsrechte definiert. Was Sie bei der Entsperrung des Android-Rootings beachten müssen und welche Tools dabei helfen, hat CHIP analysiert.
  • Nutzer von Apple-Geräten haben es einfacher, die „Datenwut“ von Apps zu kontrollieren. Mit wenigen Fingerwischs lassen sich die Zugangsberechtigungen für Apps über integrierte Geräteeinstellungen beschränken. Das sind die wichtigsten iPhone-Pfade für mehr Datenschutz und die Beschränkung des Datenzugriffs von Apps:

    Einstellungen > Datenschutz

    Einstellungen > Hintergrundaktualisierung


    Einstellungen > Einschränkungen

FAZIT

Mit der Berücksichtigung dieser Tipps und Berücksichtigung der App Einstellungen sollte Sie die Kontrolle über Ihre kleinen mobilen Programme behalten bzw. zurückgewinnen — und können die kleinen Helferlein weiter mit viel Spaß nutzen.

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